Ungleicher Neubeginn: Soziale Klasse und Rückkehrmigration nach Mexiko-Stadt
Während jedes Jahr Tausende von Mexikaner:innen – ob dokumentiert oder nicht – die Grenze zu den Vereinigten Staaten überqueren, machen sich viele andere gleichzeitig auf den Weg zurück in ihr Heimatland, entweder freiwillig oder unter Zwang. Entgegen der landläufigen Meinung sind Rückkehrmigrant:innen keine homogene Gruppe, die ausschließlich aus Abgeschobenen oder gering qualifizierten Arbeitskräften besteht. Viele Mexikaner:innen ziehen für höhere Bildungs- und Berufsmöglichkeiten ins Ausland. Die unterschiedlichen Hintergründe von Migrant:innen legen nahe, dass ihre Migrations- und anschließenden Rückkehrerfahrungen stark von ihrer sozialen Klasse beeinflusst werden. Zwar ist der Erwerb von materiellen und immateriellen Ressourcen im Ausland theoretisch für alle Migrant:innen möglich, doch die Umstände, in denen sie sich in ihrem Herkunftsland wiederfinden, variieren je nach ihrem ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapital. Basierend auf ethnographischer Feldforschung in der Metropolregion Mexiko-Stadt untersucht dieses Projekt, wie Individuen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen mit den Herausforderungen und Chancen bei ihrer Rückkehr in die Heimat umgehen. Diese Studie ist Teil des DFG-finanzierten Forschungsprojekts „Rückkehr nach Mexiko: Migration und die Pluralisierung der Verwandtschaft“ unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Pauli. Durch den Fokus auf soziale Klasse und Rückkehrdynamiken in Mexiko-Stadt ergänzt es das übergeordnete Ziel, Rückkehrströme sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten besser zu verstehen.
Projektdurchführung: Can Akin, M.A.
Vorträge im Rahmen des Projektes:
“Esto ya no es vida para mi”: La reinvención personal de personas retornadas en la Ciudad de México [„Das ist kein Leben mehr für mich“: Die persönliche Neuerfindung von Rückkehrer:innen in Mexiko-Stadt]. Departamento de Ciencias Sociales y Políticas, Universidad Iberoamericana, Mexiko-Stadt, Mexiko, 22.02.2024
¿Volver al nido o comenzar de nuevo? Experiencias de retorno a la Ciudad de México [Zurück ins Nest oder Neuanfang? Erfahrungen der Rückkehr nach Mexiko-Stadt]. Seminario internacional sobre migración 2023: La migración desde las perspectivas histórica, antropológica, sociológica y de los estudios literarios (siglos XVI hasta XXI). Instituto de Investigaciones Históricas, Universidad Nacional Autónoma de México, Mexiko-Stadt, Mexiko, 12.09.2023
- Dauer: 2022 - 2025
- Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Julia Pauli
- Drittmittelgeber: DFG