Ungleicher Neubeginn: Soziale Klasse und Rückkehrmigration nach Mexiko-Stadt
Während jedes Jahr Tausende von Mexikaner:innen – ob dokumentiert oder nicht – die Grenze zu den Vereinigten Staaten überqueren, machen sich viele andere gleichzeitig auf den Weg zurück in ihr Heimatland, entweder freiwillig oder unter Zwang. Entgegen der landläufigen Meinung sind Rückkehrmigrant:innen keine homogene Gruppe, die ausschließlich aus Abgeschobenen oder gering qualifizierten Arbeitskräften besteht. Viele Mexikaner:innen ziehen für höhere Bildungs- und Berufsmöglichkeiten ins Ausland. Die unterschiedlichen Hintergründe von Migrant:innen legen nahe, dass ihre Migrations- und anschließenden Rückkehrerfahrungen stark von ihrer sozialen Klasse beeinflusst werden. Zwar ist der Erwerb von materiellen und immateriellen Ressourcen im Ausland theoretisch für alle Migrant:innen möglich, doch die Umstände, in denen sie sich in ihrem Herkunftsland wiederfinden, variieren je nach ihrem ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapital. Basierend auf ethnographischer Feldforschung in der Metropolregion Mexiko-Stadt untersucht dieses Projekt, wie Individuen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen mit den Herausforderungen und Chancen bei ihrer Rückkehr in die Heimat umgehen. Diese Studie ist Teil des DFG-finanzierten Forschungsprojekts „Rückkehr nach Mexiko: Migration und die Pluralisierung der Verwandtschaft“ unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Pauli. Durch den Fokus auf soziale Klasse und Rückkehrdynamiken in Mexiko-Stadt ergänzt es das übergeordnete Ziel, Rückkehrströme sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten besser zu verstehen.
Projektdurchführung: Can Akin, M.A.
Vorträge im Rahmen des Projektes:
Some Things Will Never Change? Sibling Relations as Affective Responses in Three Transnational Contexts (mit Julia Pauli und Charlot Schneider). Panel „Through thick and thin? Intra-generational kinship in and across transnational lifeworlds“ (organisiert von Julia Pauli und Laura Ogden). 22nd IMISCOE Annual Conference, Paris-Aubervilliers, Frankreich, 03.07.2025
(Im)perfect homecomings: return migration, social class and motherhood in Mexico City. Panel „Motherhood on the move: infrastructures of im/mobilities“ (organisiert von Andrea Verdasco und Rachel Benchekroun). ASA2025, Birmingham, Vereinigtes Königreich, 10.04.2025 (DAAD-gefördert)
“Esto ya no es vida para mi”: La reinvención personal de personas retornadas en la Ciudad de México [„Das ist kein Leben mehr für mich“: Die persönliche Neuerfindung von Rückkehrer:innen in Mexiko-Stadt]. Departamento de Ciencias Sociales y Políticas, Universidad Iberoamericana CDMX, Mexiko, 22.02.2024
¿Volver al nido o comenzar de nuevo? Experiencias de retorno a la Ciudad de México [Zurück ins Nest oder Neuanfang? Erfahrungen der Rückkehr nach Mexiko-Stadt]. Instituto de Investigaciones Históricas, Universidad Nacional Autónoma de México, Mexiko, 12.09.2023
- Dauer: 2022 - 2025
- Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Julia Pauli
- Drittmittelgeber: DFG