Denkwerk Ethnologie
Familie in der Diaspora
Im Programm Denkwerk fördert die Robert Bosch Stiftung Partnerschaften zwischen Geisteswissenschaftlern, Lehrern und Schülern aller Schularten ab der 5. Klasse, die gemeinsame Projekte in einer Region durchführen möchten.
Robert Bosch Stiftung, Projekt Denkwerk
Projektleitung Prof. Dr. Waltraud Kokot Institut für Ethnologie Universität Hamburg Edmund-Siemers-Allee 1 Flügelbau West 20146 Hamburg Tel.: 040 / 428 38 - 57 41 E-Mail:wkokot"AT"uni-hamburg.de |
Koordination Dr. Astrid Wonneberger Institut für Ethnologie Universität Hamburg Edmund-Siemers-Allee 1 Flügelbau West 20146 Hamburg Tel.: 040 / 428 38 - 41 84 E-Mail:astrid.wonneberger"AT"uni-hamburg.de |
Das Projekt
Im Rahmen des Projekts Denkwerk Ethnologie – Familie in der Diaspora kooperieren drei Schulen aus Hamburg mit dem Institut für Ethnologie der Universität Hamburg. Im Zentrum stehen ethnologische Feldforschungen, in denen die beteiligten Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Wissenschaftlerinnen des Instituts für Ethnologie in ihren Stadtteilen das Thema Familie und Verwandtschaft in verschiedenen Diaspora-Gemeinden erforschen.
Was ist Ethnologie?
Die Ethnologie beschreibt und erklärt die Vielfalt menschlicher Kulturen. Sie befasst sich mit allen Lebensweisen, die Menschen als soziale Wesen entwickelt haben und an andere Mitglieder ihrer Gruppe weitergeben. Die Ethnologie ist eine vergleichende Wissenschaft, deren grundsätzliches Forschungsziel es ist, Aussagen über menschliche Kultur im Allgemeinen zu machen. Ethnologie ist heute längst nicht mehr die Wissenschaft von kulturell „Fremdem“ oder „Anderem“. Jede menschliche Gruppe oder Gesellschaft, in der Kultur tradiert wird, kann zum Untersuchungsfeld ethnologischer Forschung werden, ein Stadtviertel ebenso wie ein Dorf oder eine Insel. Thema der Ethnologie ist also nicht nur das „Exotische“, „Fremde“ und „Außergewöhnliche“, sondern auch immer häufiger weniger auffällige Formen von Kultur, auch im Rahmen der eigenen Gesellschaft.
Zum Thema das Projekts: Familie in der Diaspora
Familie, Haushalt und Verwandtschaft sind ein zentrales Forschungsthema für den Vergleich von Kulturen. Alle menschlichen Gesellschaften haben eigene Formen von Verwandtschaft und Familie entwickelt. Dabei gibt es eine große Variationsbreite unterschiedlicher Heiratsregeln und Verwandtschaftsbeziehungen. Vorstellungen von Geschlecht und Abstammung unterscheiden sich ebenso sehr wie die Rollen und Pflichten der Familienmitglieder oder die Größe, Form und materielle Ausstattung von Haushalten. Familie und Haushalt bieten sich für ein vergleichendes Projekt in den Schulen unmittelbar an, denn sie gehören zum direkten Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler, an dem sich kulturelle Variationen konkret aufzeigen lassen. Dies wird besonders durch die Verbindung des Themas mit dem Forschungsschwerpunkt Diaspora deutlich, der sich mit dem Leben von Migranten in Gastgesellschaften beschäftigt. Migration und Diaspora sind Erfahrungen, die die Lebenswelten vieler Schüler und ihrer Familien prägen.
Ziele des Projekts
Durch die grundsätzlichen Lernziele des Projekts sollen folgende Ebenen angesprochen und vermittelt werden:
- Das Fach Ethnologie mit seinen wichtigsten Ansätzen und Methoden (Feldforschung)
- Kenntnisse über die Variationsbreite menschlicher Kulturen (am Beispiel von Familie, Haushalt und Verwandtschaft)
- Techniken und Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens und Freude am „forschenden Lernen“
- Die Relativität eigener Begriffe und Vorstellungen
- Interesse und Neugierde für fremde Kulturen und interkultureller Austausch durch den Vergleich von Erfahrungen
Präsentation
Die Ergebnisse der einzelnen Schulprojekte werden in unterschiedlicher Form an den beteiligten Schulen selbst sowie auf einer jährlichen Abschlussveranstaltung an der Universität Hamburg präsentiert.
Workshops
Bilder von Workshops und Veranstaltungen im Rahmen des Projekts hier.
Gymnasium Heidberg Fritz-Schumacher-Allee 200 22417 Hamburg Tel.: 040 / 42 88 92 - 02 |
Heilwig Gymnasium Alsterdorf Wilhelm-Metzger-Straße 4 22297 Hamburg Tel.: 040 / 51 49 82 - 0 |
Luisen-Gymnasium Bergedorf Reinbeker Weg 76 21029 Hamburg Tel.: 040 / 72 41 62 - 0 |
- Dauer: 2006-2011
- Drittmittelgeber: Robert Bosch Stiftung