Siedlungsgeschichte und Umwelt im Südosten von Burkina Faso
Leitung: Prof Dr. Roland Mischung
Das Vorhaben gehört zu einem von mir geleiteten Teilprojekt innerhalb des an der Universität Frankfurt/Main angesiedelten Sonderforschungsbereichs "Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum Westafrikanische Savanne" (SFB 268). Ziel des Gesamtunternehmens "ist die Erforschung der historischen Entwicklung der Kulturen in der westafrikanischen Savanne - unter all ihren Aspekten - und ihres Verhältnisses zu den sie umgebenden Naturräumen". Innerhalb dieses thematischen Rahmens hat das siedlungsgeschichtliche Projekt die Aufgabe, an zwei Fallbeispielen unterschiedliche Formen der Inbesitznahme des geographischen Raums zu dokumentieren: die Untersuchung von insgesamt 18 Gulmance- und 6 Mossi-Dörfern, in zwei aneinandergrenzenden Gebieten am Südrand der Trockensavanne gelegen, sollte zeigen, aus welchen Gründen, unter welchen kognitiven Prämissen und mit welchen Zielen jeweils die Dorfgründungen erfolgen, welche Kriterien der Auswahl eines Siedlungsplatzes zugrundeliegen und welche soziale und räumliche Dynamik die weitere Entwicklung der Dorfgemeinschaften bestimmt.
Die Ergebnisse deuten bei beiden ethnischen Gruppen auf die Existenz jeweils kulturspezifischer "Pläne" und Formen der Wirklichkeits-Wahrnehmung. Dieses Resultat besitzt erhebliche Relevanz für gegenwärtig laufende und geplante Entwicklungsprojekte, die auf Ressourcenschutz und Veränderung wirtschaftlicher Orientierungen abzielen.
- Dauer: 1990-1993
- Projektleitung: Prof. Dr. Roland Mischung
- Drittmittelgeber: DFG