Die affektive und materielle Gegenwart des Transatlantischen Sklavenhandels

Wie schreiben sich die Gewaltgeschichten des transatlantischen Sklavenhandels in gegenwärtige soziale und politische Realitäten ein? Das Projektteam nimmt die Materialitäten des transatlantischen Sklavenhandels in den Blick: Küstenforts an der westafrikanischen Küste, Plantagenlandschaften in der Karibik, europäische Metropolen sowie die Routen und Netzwerke, die diese Orte verbinden. Diese Orte werden als Kristallisationspunkte der Kokonstitution von Kolonialismus, Kapitalismus und moderner Staatlichkeit analysiert. Mit ethnografischen, archäologischen und historisch-anthropologischen Methoden und in dekolonialer Perspektive fragt das Projekt danach, wie diese Orte Zwangsarbeit und Kapitalakkumulation organisierten – und wie ihre materiellen Sedimentierungen gegenwärtige Umwelten und Ökonomien weiterhin strukturieren. Eine Perspektive, die Affekt und Materialität zusammendenkt, macht dabei die Kontinuitäten kolonialer Strukturen in der Gegenwart sichtbar und verstehbar.
Projektteam:
- Prof. Dr. Jonas Bens, University of Hamburg
- Dr. Christian Mader, University of Bonn
- Bille Sachers, B.A., University of Hamburg
- Philip Atta Mensah, M.A., University of Bonn
- arjunraj, M.A., University of Hamburg
- Ebenezer Mensah Gyimah, M.A., Auckland University of Technology
Förderung:
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (Heisenberg-Förderung "Die materielle Kultur der kolonialen Gegenwart: Kolonialismus, Kapitalismus und Recht")
- Cluster of Excellence at the Bonn Center for Dependency & Slavery Studies