Ethnographischer Film
Visuelle Anthropologie und Ethnographischer Film sind schon seit Ende der 1980er Jahre Schwerpunkt am Hamburger Institut für Ethnologie mit regelmäßigen Seminarangeboten zur ethnographischen Filmanalyse, zu indigenen Filmen, Ethnologie des Fernsehens - um nur einige Beispiele zu nennen - und zur ethnologischen Filmpraxis. Als Teil des ABK-Moduls bzw. Optionalbereich ist dieser Bereich fest in das B.A. Studium integriert.
Die regelmäßig angebotenen Seminare zu methodischen und praktischen Grundlagen der Visuellen Anthropologie bieten eine Einführung in die wichtigsten Aspekte ethnologischer Filmpraxis. Im Mittelpunkt steht die praktische Arbeit: Recherche und Konzeption eines Films, sowie Kamera-Arbeit und digitaler Videoschnitt werden erlernt und angewandt. Als Seminararbeiten stellen die Teilnehmer eigene Filme von fünf bis zehn Minuten Länge her, die in einer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Hier eine Auswahl von Filmen, die im Rahmen des Seminars in den letzten Jahren entstanden sind:
Weitere Filme finden sich auf folgender Seite zu finden: Ethnographischer Film Videokatalog auf Lecture2Go
Ich bin da - Ich bin weg
2016, Laura Parraga González
Ein Film über die spanische Migration in Hamburg. Aus der Perspektive zweier Migranten erzählt der Film von den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der jungen und alten Generation.
Pedro Cubano - Der beste Fischer Mallorcas
2016, Sierkje Carmela
Falafel Irgendwie
2016, Martina Helme, Marlene Wynants
Drei Freunde machen ihr erste Business: einen Falafel-Stand.
Mis Dos Lentes Ι Meine Zwei Brillen
2016, Florian Vitello
Mit Mitte Zwanzig kam Nancy aus Mexiko nach Hamburg. Im Gepäck hatte sie einen glänzenden akademischen Abschluss, der nicht anerkannt wurde und bescheidene Deutschkenntnisse. Zwölf Jahre später, noch immer in Hamburg, ist sie verheiratet, hat eine siebenjährige Tochter und arbeitet als Dozentin und interkulturelle Trainerin. Ein Kurzfilm über das Ankommen, Brücken-Bauen zwischen Kulturen, Heimat, Rückzugorte und das Besinnen auf seine Wurzeln.
Dom Geister
2016, Friederike Kröger, Birte Rauschenberg
Seit sie denken kann, verbringt Darlin Rasch die meiste Zeit ihres Lebens auf dem Jahrmarkt. Da sie aus einer überzeugten Schaustellerfamilie stammt, hat Darlin bereits mit 16 Jahren die Verantwortung für die Geisterbahn "Domgeister" übernommen und setzt ihre Familientradition damit fort. Die Ethnologie-Studentinnen Friederike Kröger und Birte Rauschenberg haben die junge Schaustellerin über mehrere Wochen hinweg auf dem "Fühlingsdom 2015" begleitet und ein filmisches Kurzporträt über ihren Alltag, ihre Probleme und ihre Zukunft als Schaustellerin angefertigt.
In diesem Film begleiten wir einen tibetischen Mönch in seinem Alltag. Wir zeigen, wie dieser zwischen Spiritualität und Großstadt, zwischem dem Tempel und den Straßen Hamburgs, gestaltet und gelebt wird.
Abwechselnd Interviews mit einem Protagonisten, der kurz über das Netzwerk, seine Organisation und die Aufgabenverteilung Auskunft gibt sowie einzelne Szenen mit einer Flüchtlingsfamilie (er ehemaliger Frußballtrainer der syrischen Jugendfussballnationalmannschaft), in denen zum Beispiel gezeigt wird, wie über Sport und Kochen erste Integrationsansätze sichtbar werden.
Der Film begleitet die hamburger Akustik-Punk Band Liedfett auf dem Weg vom Proberaum bis zum Album Release Konzert im Übel & Gefährlich. Zwischen Schweiß, Alkohol und lauter Musik wird der "Mikrokosmus Band" sichtbar, der aus festen Ritualen, Freundschaft und Leidenschaft für die gemeinsame Sache besteht. Die entstandenen Musikaufnahmen sind mit der Zustimmung von der Band Liedfett in dem Film verwendet worden.