Methodenzentrum
Feldforschungsmethoden — eine Tradition des Instituts
Die Vermittlung von Feldforschungsmethoden hat eine lange Tradition am Hamburger Institut für Ethnologie. Bereits 1971 wurde am Hamburger Institut als einem der ersten in Deutschland zur Verbesserung der Lehre das so genannte "Feldforschungspraktikum" in das Magisterstudium eingebaut. Die erste Exkursion führte damals in den Westen Irlands. In den folgenden Jahrzehnten konnte kein/e Magisterstudent/in einen Abschluss in Hamburg machen, ohne nicht mindestens vier Wochen "im Feld" gewesen zu sein, empirische Methoden zu üben, anzuwenden und schließlich einen Forschungsbericht zu schreiben. Viele dieser Projekte mündeten in Magisterarbeiten oder sogar Dissertationen. Einige Ergebnisse wurden in der Institutszeitschrift Ethnoscripts sowie der Reihe Lines veröffentlicht.
Methodenkurse im Studium
Dieser Schwerpunkt auf Methodenkompetenz ist auch mit der Einführung der neuen Studiengänge des Bachelors (B.A.) und Master of Arts (M.A.) beibehalten worden. Für alle B.A.-Hauptfachstudierende gehören Methodenkurse ("Qualitative Methoden" sowie "Quantitative Methoden") zum Pflichtprogramm (Modul A3). In diesen Lehrveranstaltungen werden empirische Methoden anhand selbst entworfener kleiner Forschungsprojekte erlernt. Einige besonders gut gelungene studentische Forschungsberichte sind auf diese Homepage hinterlegt.
In den Masterstudiengang wurde diese Ausrichtung unter dem Motto "forschendes Lernen" mit einem obligatorischen empirischen Forschungsprojekt integriert. Zu diesem Projekt gehört die Vermittlung von theoretischen Fragestellungen, der Erarbeitung eines kulturtheoretischen oder ethnographischen Forschungsdesigns, fortgeschrittenen ethnographischen Methoden (Analyse kultureller Domänen, Grundlagen der Diskursanalyse, Methoden der kognitiven Ethnologie, Netzwerkanalyse, Ethnographischer Zensus, Photo Elicitation) und der Ethnographie bzw. vergleichenden Analyse vorhandener Quellen. Zu eigener der genannten Forschungsmethoden sind auch Handbücher erschienen, die online zugänglich sind.
Ethnographischer Film
Darüber hinaus ist auch die Visuelle Anthropologie mit dem Schwerpunkt "Ethnographischer Film" seit langem fester Bestandteil der Curricula. Im aktuellen B.A. kann dieser Schwerpunkt im ABK-Bereich bzw. Optionalbereich belegt werden.